Zuletzt aktualisiert : 06.05.2025

Allgemeines

Laut den Ergebnissen der letzten Umfrage des Observatoriums der Weiterbildung machen im Jahr 2024 die privaten Anbieter 81% der Weiterbildungsanbieter auf dem luxemburgischen Markt aus. Die institutionellen/sektorbezogenen Weiterbildungsanbieter machen ihrerseits 6% aus und die gemeinnützigen Vereinigungen 13%.

Die privaten Anbieter im Fokus

Die privaten Anbieter haben im Durchschnitt 9,8 Jahre Erfahrung im Weiterbildungsbereich. Die sehr kleinen Strukturen sind vorherrschend: Acht von zehn privaten Anbietern haben weniger als fünf Angestellte.

Bei 52% stellt die Weiterbildung die einzige Tätigkeit dar. 63% üben die Weiterbildungstätigkeit ausschließlich innerhalb Luxemburgs aus. Je kleiner die Strukturen sind, desto häufiger werden ihre Geschäftsführer mobilisiert, um Weiterbildungen zu erteilen. Je größer die Strukturen wiederum sind, desto mehr werden ihre Mitarbeiter für die Erteilung von Weiterbildungen mobilisiert.

53% der privaten Anbieter sind als Weiterbildungspartner (freiberufliche Weiterbildner, Subunternehmer oder Mitunternehmer) für einen oder mehrere andere Weiterbildungsanbieter tätig.

Zur Kommunikation nutzen private Anbieter maßgeblich ihre eigene Website und die sozialen Medien.

Die Qualität bei den Weiterbildungsanbietern

Insgesamt verfügen die Weiterbildungsanbieter (privat, institutionell/sektorbezogen und gemeinnützige Vereinigungen) über gute Fähigkeiten, die Informationen zur Beschreibung ihrer Weiterbildungen zu dokumentieren und ihre Ressourcen, einschließlich der von ihnen eingesetzten Weiterbildner, sowie die Lernenden, die sie weiterbilden, zu verwalten. Darin zeigt sich ihr Engagement in Sachen Qualität.

Die Schwierigkeiten, denen sie am häufigsten begegnen, betreffen die Dokumentation der Modalitäten zur Bewertung der Weiterbildungen, die Überarbeitung und die Bewertung der Kompetenzen und der Leistung der Weiterbildungspartner sowie die Bewertung des Erreichens der Weiterbildungsziele seitens der Lernenden.

Die Mehrheit der Weiterbildungsanbieter sieht die Zertifizierung der Weiterbildner als ausschlaggebend an.

Vier von zehn Weiterbildungsanbietern geben an, im Besitz eines Standards, einer Zertifizierung, eines Gütesiegels und/oder einer Charta für die Verwaltung ihrer Organisation, ihrer Weiterbildner oder ihrer Weiterbildungen zu sein.

Die Praktiken der Weiterbildungsanbieter

Neun von zehn Weiterbildungsanbietern erstellen Programme für maßgeschneiderte Weiterbildungen.

60% bieten Weiterbildungen in höchstens zwei Weiterbildungsfeldern an. Vorrangig angebotene Weiterbildungsfelder sind "Persönliche und berufliche Entwicklung" und "Unternehmensführung, Personalverwaltung". Im Weiterbildungsfeld "Sprachen", das von 13% der Weiterbildungsanbieter angeboten wird, konzentriert sich die Nachfrage auf das Erlernen der luxemburgischen Sprache, gefolgt von Französisch und Englisch.

Das E-Learning entwickelt sich zunehmend: 67% der Weiterbildungsanbieter bieten E-Learning-Weiterbildungen an, wobei die Hybrid-Variante gegenüber dem reinen Distanzunterricht bevorzugt wird. Wird letztere Unterrichtsform angeboten, so wird der betreute Modus dem Selbststudium vorgezogen.

Weiterbildungsanbieter bilden eher Geschäftsführer, Führungskräfte und Arbeitnehmer der Privatwirtschaft sowie Privatpersonen aus, die ihre Weiterbildung selbst finanzieren.

Digitalisierung der Weiterbildung

Zwischen sieben und acht Weiterbildungsanbieter sind dabei, ihr Weiterbildungsangebot im Rahmen des digitalen Wandels zu digitalisieren. Um dies erfolgreich zu meistern, wenden sechs von zehn Anbietern einen Umsetzungsplan an oder beabsichtigen, dies zu tun.

Zu dem Sortiment an Tools, die bereits von ihnen genutzt werden, gehören Tools, die die Erstellung von Inhalten und Schulungsmaterial vereinfachen, sowie auch Tools, die die Betreuung und Interaktion mit den Lernenden erleichtern.

51% aller Weiterbildungsanbieter geben an, bereits künstliche Intelligenz zu nutzen, davon 6% auf fortgeschrittenem Niveau.

Im Hinblick auf ihre Kunden besteht der zentrale Vorteil der Digitalisierung der Weiterbildungen für die Weiterbildungsanbieter in der Flexibilisierung des Zugangs zu den Weiterbildungen, gefolgt von Zeitersparnis und der Erleichterung des Zugangs zu den Weiterbildungen. Demgegenüber wurden als Hindernisse für eine fortschreitende Digitalisierung die Entmenschlichung des Lernprozesses, ein geringer Mehrwert im Vergleich zu reinem Präsenzunterricht und mangelnde digitale Kompetenz angegeben.

Bilanz und Perspektiven

Im Jahr 2023 lag der Jahresumsatz mit der Weiterbildungstätigkeit bei sieben von zehn Weiterbildungsanbietern unter 50.000 Euro (69%).

Was die weitere Entwicklung ihres Umsatzes betrifft, bleiben die Geschäftsführer der Weiterbildungsanbieter sehr vorsichtig. Lediglich 44% von ihnen rechnen mittelfristig mit einem Anstieg ihres Umsatzes.

Anlaufstelle

INFPC

Alex Durand
Responsable Observatoire de la formation