Traumapädagogik mit Kindern und Jugendlichen
2 Tag(e)
Ziele
Emotionale Vernachlässigung, Verwahrlosung und soziale Ausgrenzung, Unfälle, Verluste naher Menschen, bedrohliche Erkrankungen und Fluchterlebnisse sind Ursachen von tiefgreifenden Störungen der Persönlichkeit und können eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen.
Aber auch Zeugen von diesen Ereignissen sind gefährdet. Die plötzlichen und unerwarteten Ereignisse überfordern die normalen Anpassungsstrategien des Menschen, die uns bei Alltagsstress helfen. Wenn in diesen Situationen von außergewöhnlichem Umfang oder katastrophalem Ausmaß die Schutzfunktionen (Bindungssystem, Flucht, Kampf) nicht erfolgreich sind, führt dies zu Gefühlen von extremer Hilflosigkeit und Ängsten.
Traumatisierte Kinder und Jugendlichen haben Konzentrations- und Lernstörungen und sind aufgrund von Schlafstörungen oft übermüdet. Gewisse Schutzfaktoren (z.B. ein starkes familiäres und soziales Unterstützungssystem) schützen vor einer chronischen PTBS.
Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitssystem begegnen traumatisierten Menschen und den typischen Symptomen, wie Wiedererleben, Vermeidung und Übererregbarkeit, die hohe Anforderungen an die Qualifikation in der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen stellen.
Inhalt
Aspekte und Inhalte des Seminars
- Fragmentierte Speicherung von Sinneswahrnehmungen / wissenschaftliche Erkenntnisse der Neurophysiologie
- Akute und chronische Folgen der Traumatisierung
- "Der gute Grund" von Symptomen (z.B. aggressivem Verhalten, Weglaufen, Vermeidungsreaktionen)
- Traumasensibilität in Betreuungssetings / Bewältigungsprozesse, Traumapädagogik
- Ressourcen für traumatisierte Menschen / Stabilisierung und sichere (äußere und innere) Orte
- Bedeutung des warmherzigen und vertrauensvollen Beziehungsnetzes / die Fachkraft als sicherer Hafen
- Austausch über Erfahrungen aus dem fachlichen Alltag / Praxisgespräche zur Umsetzung
Pädagogische Methoden
Lernfreude als Grundlage für Lernerfolg durch Vortrag, Präsentation, Arbeitsgruppen, Fragendialog und Diskussionen
Zielgruppe
An wen richtet sich die Weiterbildung?
Die Weiterbildung richtet sich an Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen, Psychologen und Lehrkräfte sowie an Interessierte, die aktuelle Ansätze der Traumapädagogik kennenlernen möchten.
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Bewertung
Zertifikat, Diplom
Validierung durch die Kommission für Weiterbildung: Antrag No 2017_03_ANB_07/13 Anerkannte Weiterbildung mit Zertifikat
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